Errichtung eines Zauneidechsenhabitats als Ausgleich bei Bauvorhaben

Ökologische Baubegleitung (ÖBB)
Dienstleister

R & H Umwelt GmbH

Schnorrstraße 5A / 90471 Nürnberg
Telefon: 0911 86 88-10
Projekt
Ort der Ausführung: Bayern, Deutschland, Europa
Zeitraum: Jul 2017 - Aug 2018
Zuständiger Firmen-Standort: Nürnberg (Hauptfirmensitz)
Beschreibung

Das geplante Bauvorhaben auf einer langjährig ungenutzten Brachfläche wirkte sich unmittelbar auf die Zauneidechse und deren Lebensraum aus. Zur Prüfung von Verbotstatbeständen wurden Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung der Betroffenheit entwickelt.

Bei Begehungen der Fläche zur genaueren Begutachtung der Habitateignung der Fläche für die Zauneidechse, konnten einige juvenile Reptilien in Randbereichen an aufgeschütteten Oberbodenhaufwerken nachgewiesen werden. Ein weiteres Vorkommen der Tiere auf der Fläche konnte aufgrund der übrigen Strukturausstattung ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Zum Ausgleich des Verlusts der bisherigen Lebensstätten für die Zauneidechse durch die Bebauung des Grundstücks, wurde an einer vom Vorhaben unberührten Randfläche eine größere zusammenhängende Fläche (ca. 1.000 m²) als CEF-Maßnahmenfläche entwickelt. Auf der ausgewählten Fläche wurden hochwertige Lebensräume für Reptilien wie die Zauneidechse, aber auch andere Ödlandbewohner geschaffen. Es wurden Teile des Oberbodens auf der Fläche entfernt, frostfreie Winterquartiere unterirdisch verbaut sowie Steinhaufen und -Linsen auf die Fläche aufgebracht. Weiterhin wurden Totholzhaufen mit Hilfe von vorhandenem Material aufgeschlichtet, um Versteckbereiche für die Tiere zu schaffen. Zur Vermeidung einer Wanderung der Tiere auf das zukünftige Baufeld, wurde entlang der eingerichteten CEF-Maßnahmenfläche ein Reptilienschutzzaun errichtet.
Nach Anlage der CEF-Fläche und Aufstellen des Schutzzauns konnte mit der schrittweisen Baufeldfreimachung und Vergrämung der Zauneidechsen vom zukünftigen Baubereich begonnen werden. Das Abschieben des Oberbodens sowie die vorherige Entfernung noch vorhandener Strukturen (Totholzhaufen, Erdhaufen) wurde unter Begleitung der Ökologischen Baubegleitung (ÖBB) vorgenommen. Dabei aufgefundene Individuen wurden in die vorbereitete CEF-Maßnahmenfläche vergrämt. Im Zuge der begleiteten Baufeldfreimachung konnten auf einer Fläche von rund einem halben Hektar insgesamt 25 Zauneidechsen in die vorbereitete CEF-Maßnahmenfläche verbracht werden.

Abschließend konnte das zukünftige Baufeld für die weiteren Arbeiten freigegeben werden. Die angewandten Maßnahmen stellten sicher, dass kein Verbotstatbestand eingetreten ist sowie neuer, geeigneter Ersatzlebensraum für die Zauneidechse geschaffen wurde. Zusätzlich konnten neben dem geeigneten Ersatzlebensraum auf der Brachfläche teilweise Bereiche für die Zauneidechse erhalten bleiben, der den ursprünglich angesetzten Ausgleichsbedarf reduzieren bzw. die Qualität der neu angelegten CEF-Maßnahme deutlich steigern konnte.

Leistungen von R&H:

  • Vorangegangene spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) mit Habitatstrukturkartierung
  • Ökologische Baubegleitung (ÖBB) zur Realisierung einer CEF-Maßnahmenfläche für die Zauneidechse
Auftraggeber
Privatkunde aus Nürnberg, Deutschland
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